Gaiffe Brun

Champagne Gaiffe Brun

Avenay-Val-d'Or, Champagne, Frankreich

“Choucroute avec une bonne bière.” Die Antwort „Sauerkraut mit einem guten Bier“ erwartet man nicht unbedingt, wenn man sich bei einem Champagner-Winzer erkundigt, mit welchem Getränk er seine Leibspeise kombinieren würde. Relativierend schiebt David aber nach, dass diese Frage ja eigentlich nicht zu beantworten sei, da er wohl Hunderte von Lieblingsgerichten hat. Und dennoch scheint uns, dass Davids Antwort gleich aus zwei Gründen irgendwie exemplarisch für ihn steht: Auf der einen Seite hat er tatsächlich elsässische Wurzeln und im Elsass zählt „choucroute“ gewissermaßen zur kulinarischen DNA. Auf der anderen Seite macht David mehrfach deutlich, dass für ihn als Winzer das Ursprüngliche und das Naturbelassene handlungsleitend sind. So versucht er sowohl im Rebberg als auch während der Phase der Vinifikation so wenig wie möglich einzugreifen. Ferner möchte er, so simpel es auch klingen mag, dass man es seinen Champagnern anmerkt, dass sie als Basis eben einen Wein haben. Sein Champagner solle also durchaus auch eine weinige Note haben dürfen, unterstreicht er. Ein Schelm könnte sich jetzt fragen, ob es ein Zufall ist, dass David mit «choucroute» eine Speise nennt, die für Ursprünglichkeit steht. Zudem schwingt auch im Bier eine ähnliche Konnotation mit.

Aber lassen wir die (Winzer-)Philosophie mal beiseite. Auf unsere Frage, welche Weinregion ihm besonders gefällt, weist David auf das Lavaux-Gebiet am Genfersee hin. Auf eine einsame Insel würde er hingegen neben seiner Familie und Musik (er bezeichnet sich als Musikliebhaber!) auch einen Champagner-Keller mitnehmen, worin er wohl vor allem Blanc de Blancs lagern würde. Seine bislang aufregendste Reise war auf der Insel La Réunion, auf welcher er mit seiner Frau für einige Monate mit dem Zelt unterwegs war. Der Schelm kann sich nun fragen, ob hier nicht auch ein bisschen Ursprünglichkeit durchdrückt?