Histamin ist ein Naturstoff (Gewebshormon), der durch den bakteriellen Abbau der Aminosäure Histidin entsteht. In der menschlichen Nahrung befindet es sich vor allem in leicht verderblichen tierischen Lebensmitteln, wie Fisch, Käse oder Wurst, aber auch in Produkten, die durch Fermentation gewonnen werden, wie beispielsweise Wein.

Entsteht ein Ungleichgewicht zwischen Zufuhr und Abbau dieses biologischen Botenstoffes, kann es zur Histaminintoleranz und somit zu vielfältigen Symptomen kommen. Betroffene sollten insbesondere eine histaminarme Ernährung und generell einen gesunden Lebensstil verfolgen, um die Beschwerden so gering wie möglich zu halten und einen ausgeglichenen Alltag meistern zu können.

Histaminarme Weine bieten sich hervorragend an, um trotz einer eventuellen Nahrungsmittelintoleranz auf den Genuss von Wein nicht verzichten zu müssen.

Einige Winzer haben sich dieses Themas angenommen und produzieren histaminarme Weine. Die Maßnahmen, um dieses Ziel zu erreichen, sind unterschiedlich. Ein gesunder Weingarten mit dem richtigen Mikroklima ist die Voraussetzung für ein gesundes Traubenmaterial, und natürlich ist eine absolute saubere und schnelle Verarbeitung im Weinkeller eine Grundvoraussetzung. Lange Maischestandzeiten werden vermieden, wie auch auf die Kulturen, die zur Gärung verwendet werden, besonders zu achten ist.

Nachdem es seit 2015 eine EU-Verordnung gibt, welche gesundheitsbezogene Angaben verbietet, ist der Hinweis „histaminarm“, „histaminfrei“, nicht zulässig. Winzer, deren Weine histaminarm sind, lassen diese von speziellen Labors prüfen und geben den Resthistamingehalt in mg/l an.