Koschere Weine folgen den jüdischen Speisevorschriften, dem sogenanten Kaschrut. Sie unterscheiden zwischen erlaubten und verbotenen Speisen und geben auch die Kriterien vor, wie die Zubereitung zu erfolgen hat. Lebensmittel und auch Weine, welche diesen Vorgaben entsprechen, bezeichnet man als koscher. Es gibt bei der koscheren Produktion durchaus Unterschiede, die Rabbiner können die Regeln strenger auslegen oder die Vorschriften selbst interpretieren.

Wir haben verschiedene Quellen herangezogen und  unter anderem auch das koschere Weingut Hafner im burgenländischen Mönchhof interviewt.


Hier einige der wichtigsten Punkte:

Die Weinbereitung (ab dem Rebeln über Pressen, Filtrieren und Pumpen bis zum Abfüllen) darf ausschließlich von männlichen Mitarbeitern jüdischen Glaubens vorgenommen werden. Beim Weingut Hafner werden diese Arbeiten von einem Rabbi und seinem Maschgiach (Aufseher, der die Einhaltung der Regeln des Kaschrut kontrolliert) vorgenommen, und zwar täglich außer am Shabbath von September bis November. In Abwesenheit der beiden wird der Keller verschlossen und die Tanks werden versiegelt.

Im Weingarten soll kein Obst und Gemüse zur kommerziellen Verwendung angepflanzt werden. Die üblichen Walnuss-oder Kirschbäume werden nicht beanstandet.

Die eingesetzten Gerätschaften müssen nach speziellen Riten gereinigt werden. Wenn der Keller bereits als koscher klassifiziert wurde, dann bedarf es keiner speziellen rituellen Reinigungen mehr.

Zur Vergärung darf nur natürliche Hefe verwendet werden. Es gibt heute auch schon gute koschere Reinzuchthefen, die zugelassen sind.

Für die Klärung und Schönung des Weines dürfen keine tierischen Produkte (Gelatine, Hühnereiweiß etc.) eingesetzt werden, daher sind alle koscheren Weine auch vegan.

Zur Filtration sind Kieselgur und Papierfilter erlaubt.