Diese sehr alte, rote und auch seltene Rebsorte wird in der Schweiz im Kanton Wallis auf ca. 150 ha angebaut. Der Name „Cornalin" leitet sich von der italienischen Bezeichnung corniolo für die Kornelkirsche ab. Die Sorte kann bis ins 14. Jahrhundert zurückverfolgt werden, wobei sie damals noch „Neyrum" hieß. Wer sich Cornalin einschenkt, wird auf einen tiefdunklen Rotwein treffen, der in jungen Jahren mit seinem rauchigen Tannin noch recht rustikal wirkt. Oft bedarf die Sorte einer gewissen Reife und hat ergo auch Lagerpotential. Aromatisch erinnert sie an schwarze Früchte und bringt pfeffrige und kräuterwürzige Noten mit. Cornalin braucht ein relativ warmes Klima. Historisch gesehen gedieh sie lange – wenn überhaupt – nur in den besten Lagen. Mitte des 20. Jahrhunderts war der Bestand daher teilweise gar bedroht. Erst in den letzten Dekaden, in denen sich die klimatischen Bedingungen auch stark verändert haben, lassen sich die hohen Ansprüche von Cornalin leichter erfüllen.